Gegen Ende März ging die Besuchszeit im Stall los: neben vielen Schafpaten, die ihr Patenschaf nebst Nachwuchs besuchen wollten, kamen auch:
-die Kinderkrippe Mellrichstadt
-die Mittagsbetreuung Mellrichstadt
-eine Klasse der Irena-Sendler-Schule in Hohenroth
-eine Gruppe von Bewohnern des St. Niklas Altenheimes Mellrichstadt
Alle waren unglaublich interessiert, stellten viele Fragen und freuten sich, den Lämmern und Zicklein beim Spielen zusehen zu können. Mit den Schulkindern wurde Futter vorbereitet, mit den Schafpaten die abendliche Stallarbeit erledigt (da erhält man den besten Eindruck von der Arbeit mit Schafen). Und alle, egal wie klein oder alt, hatten eine Menge Streicheleinheiten für unsere Herdenschutzhunde übrig, die das sichtlich genossen. Die Kangalwelpen lernten dadurch eine ganze Menge, und den erwachsenen Besuchern konnte Verena sehr viel über das sehr drängende Thema Herdenschutz erzählen.
Fotos unter Impressionen-Grünes Klassenzimmer
In diesen beiden Monaten wurde Verena von Schul- und Kindergartenklassen auf Trab gehalten.
Die Vorschulkinder des Kindergartens von Wollbach, die Zweitklässler der Malbach-Grundschule Mellrichstadt sowie die drei fünften Klassen der Ignaz-Reder-Realschule Mellrichstadt statteten den Schafen Besuche ab. Da war dann wirklich einiges geboten!
Alle Gruppen bekamen von Verena Teller mit ungequetschtem sowie mit gequetschtem Getreide vorgesetzt. Zuerst sollten die Kinder herausfinden, um welche Getreidesorten es sich dabei handelte. Als zweite Aufgabe sollten sie das gequetschte Getreide dem richtigen ungequetschten zuordnen. Fast alle schafften diese Herausforderung mit viel Überlegung und Zusammenarbeit mit Bravour; wo es nicht ganz so gut ging, gab es Hilfestellung und es mussten schon auch mal Streithähne getrennt werden, von denen jeder von seiner Lösung felsenfest überzeugt war.
Die fünften Klassen erhielten noch eine kleine Einführung in den Bau eines Schafszaunes und staunten erstmal über das Gewicht eines solchen, 50 m langen Zaunes. Als der dann stand (fast quadratisch), musste noch die große Frage gelöst werden, wie man den Zaun so straff bekommt, wie er sein sollte. Verena erklärte das Prinzip des "Abspannens von Ecken", und tatsächlich stand da auf einmal ein wunderschöner, nach allen Regeln der Kunst erbauter Schafszaun!
Die Fragen bei allen Klassen und Gruppen reichten vom Futter eines Schafes bis zum Wolf, von der Elektrik bis zum Unterschied zwischen Hüte- und Herdenschutzhunden. Es waren sehr interessante, lehrreiche Vormittage, von denen alle Teilnehmer viel mit nach Hause nehmen konnten!
Es hat einen ganzen Tag gedauert, aber dann waren wir draußen: die Mutterschafe, ihre Lämmer, der Hammel Felix und die Ziegen auf der einen Koppel, die Böcke auf einer anderen.
Begonnen haben wir damit, den letzten Schafen noch die Klauen zu schneiden, dann wurde noch auf jeder unserer Koppeln eine E-Litze über den Zaun gespannt, damit mit unseren neuen Herdenschutzhunden auch hoffentlich nichts passiert. Das Verladen war etwas wild, da die Ziegen immer wieder zickten und erst auf einem Umweg durch die Nachbarschaft in den Hänger gingen, aber zum Schluss waren alle Tiere auf den Koppeln, und dann kamen die Schutzhunde. Die beiden haben erst einmal ihr Terrain erkundet, sofort gekennzeichnet und haben sich genau so verhalten, wie man sich das wünscht: Spaziergänger mit/ohne Hund werden am Zaun entlang begleitet. Nun hoffen wir auf eine gute Weidesaison 2018.
Zu Ostern hatten wir vom Freilandmuseum Fladungen die Einladung erhalten, doch mit einigen Schafen, Lämmern und einem Verkaufsstand die Saisoneröffnung zu bereichern. Diese Einladung nahmen wir gerne an, und mit Verena und ihren wunderschönen Wollen und Seifen gingen Erika mit Emma und Erik, Käthe mit Katrin und Patta nach Fladungen. Platziert wurden wir im ältesten Gebäude im Freilandmuseum, der alten Schäferei aus Hausen.
Das Wetter war am Ostersonntag nicht wirklich einladend, trotzdem kamen viele Leute - Ostermontag dagegen war traumhaft. Die Schafe genossen die Streicheleinheiten und Verena fand den tollen, trockenen Platz im ehemaligen Schafstall einfach nur "Luxus". Es waren zwei arbeitsreiche, aber sehr interessante Tage!
Eine sechste Klasse der Mittelschule machte sich auf den Weg in den Stall, um alles über Schafe zu erfahren und ganz besonders, um die neuen Lämmer zu bestaunen. Nachdem die Schüler viel über Futtermittel und Schafe allgemein gehört hatten, durften sie erst in Kleingruppen zu den Schafen hinein - und zum Schluss war tatsächlich die ganze Klasse in der Mutterschafbucht, ohne dass die Schafe besonders nervös gewesen wären. Die Lämmer genossen es, viele Schnürsenkel öffnen zu können, die Mütter genossen die Streicheleinheiten - und einige männliche Schüler mussten am Ende mit sanfter Gewalt dazu gebracht werden, ihren warmen Platz in der Tiefstreu in einer geschützten Ecke aufzugeben. Ein Originalseufzer: "Die waren alle so warm und kuschelig!"
Da Sebastian zu Besuch war, hatte diese Klasse die Möglichkeit, viel "Schäferlatein" zu hören und einen "richtig" angezogenen Schäfer zu sehen.
An diesem Sonntag ging es sehr früh los - sämtliche Hänger und Autos mussten vollgepackt werden mit Sachen für Schafschur, zum Kesseln der Schafe, für´s Grillen. Wir hatten nämlich beschlossen, alle Schafpaten einzuladen und zur Schur draußen auf der Weide zu grillen. Wir hatten großes Glück mit dem Wetter, wollten wir doch eigentlich schon einen Tag früher scheren; da die Schafe aber am Freitag durch und durch naß geworden waren, mussten wir verschieben, und so hatten wir tatsächlich viel Sonne!
Es kamen auch tatsächlich einige Paten (sogar mit Familien), um "ihren" Schafen bei der Prozedur beizustehen - die Schafe wussten das sicher zu schätzen! Verena dagegen wusste sehr zu schätzen, dass sich der Bruder einer Schafpatin prompt als Grillmeister zur Verfügung stellte......
Bevor es ans Scheren ging, kam aber erst der Tierarzt und verabreichte jedem Schaf und Schäfle die erste der zwei Blauzungenimpfungen - wenn eines gespritzt war, erhielt es einen orangen Strich auf die Nase, so dass am Ende des Tages alle Schafe aussahen wie nackige Indianer auf dem Kriegspfad.
Natürlich gab es bei den Lämmern ein großes Geblöke, weil Mamas ohne Wolle ganz anders riechen als Mamas mit Wolle - aber bis zum Abend hatte jedes Lamm seine Mutter wieder gefunden.
Die menschlichen Schurteilnehmer hatten einen sonnigen, ruhigen Tag mit viel Essen, Gesprächen, sich kennenlernen und fotografieren - und auch die anwesenden Kinder und unsere Hütepfeife Hannibal wurden ausreichend bespielt. Die meisten fuhren mit leicht geröteten Nasen und vielen neuen Eindrücken nach Hause, Sebastian (der Scherer), seine Freundin Anna (Wolle sortieren) und Hannibal waren sicher die, die am müdesten waren - Hannibal ging zu Hause schnurstracks auf seine Decke und begann zu schnarchen.
Weitere Fotos unter Impressionen in der Rubrik Schafschur Sommer 2017.
Die Offene Ganztagesschule Mellrichstadt mit Schülern von der Mittel- und der Realschule sowie vom Gymnasium machten nach den Hausaufgaben einen Ausflug in den Stall. Eigentlich hatten die Kinder am Angang gar keine Fragen und wollten nur so schnell wie möglich zu den Schafen; trotzdem erklärte Verena am Anfang einige grundlegende Dinge. Es trauten sich auch wirklich alle Kinder an die Schafe, sogar drei syrische Mitschülerinnen, die erst sehr ängstlich waren. Danach zeigte Verena noch sehr anschaulich, wie man ein Schaf fängt und wie man Klauen pflegt, worauf ein Kind meinte: "Und ich hab´immer gedacht, Schafe stehen nur da und machen keine Arbeit!"
Die Sonne schien, die Leute strömten nach Mellrichstadt und auch wir beteiligten uns, indem wir Hofladen und Stall öffneten. Natürlich waren die Lämmer DIE Attraktion für Groß und besonders Klein, und Verena musste überall gleichzeitig sein.
Anfang Juli besuchten uns nacheinander alle drei Klassen der Malbach-Grundschule in Mellrichstadt. Da es kurz vor der Ernte war, nutzten die Lehrer den Ausflug auf die Weide auch noch zu einer kleinen Unterrichtseinheit zum Thema "Getreide", was den Kindern wiederum bei Verena half, denn auch sie stellte Fragen zum Futter der Schafe. Allerdings waren diese drei Klassen so wißbegierig, dass Verena nicht viele Fragen stellen musste - sie wurde buchstäblich mit Fragen gelöchert. Wir hätten viel mehr Zeit gebraucht, um jedes Kind zufriedenstellen zu können....
Verena stellte verschiedene Arten von Winterfutter für die Schafe vor (Silage wurde allgemein mit "Iiiiiih" bedacht), erklärte viel zum Thema Wolf , Zaunbau und Elektrik, und auch Wolle, Lämmer und Schafverhalten kamen nicht zu kurz.
Mit diesem Wissen ausgestattet durften die Kinder wieder in Kleingruppen zu den Schafen, und es war toll zu sehen, wie die Kinder das meiste von dem, was sie über das Wesen der Schafe gehört hatten, gleich versuchten, umzusetzen. Die Schafe dagegen fanden ein solch vorsichtiges Herangehen wunderbar und ließen sich nach anfänglicher Skepsis bereitwillig streicheln und kuscheln.
Fotos unter "Impressionen - Grünes Klassenzimmer"
Weil es vor zwei Jahren so schön war, hatte Verena beschlossen, dieses Jahr einmal wieder nach Coburg zu fahren und ein paar Schafe zu präsentieren. Die Gelegenheit war günstig, denn Sebastian wollte sich das auch gerne ansehen und wurde gleich zur Mithilfe "verdammt". Im Vorfeld gab es zwar einige hitzige Diskussionen über die Schafgruppe, die Verena mitnehmen wollte, aber schließlich setzte sich Verena doch mit ihren Vorstellungen durch.
Wir durften auch zwei 50/50-Kreuzungen Coburger Fuchsmutter x Southdownvater mitnehmen, um zu zeigen, wie genial diese Kreuzung ist - es hatten tatsächlich viele Leute Interesse daran und es war dem "Coburger Tagblatt" einen Artikel wert. Unsere Kreuzungen Schoko und Zita fanden die ganze Sache ziemlich aufregend...
Erik, unser Praktikant und Schafpate, war auch dabei - er fand das alles sehr interessant und meldete sich auch gleich zum Jungzüchterwettbewerb an, bei dem er am Nachmittag souverän unseren Bock Max vorführte und dem Publikum noch viel über unseren Betrieb und sein Patenschaf "Paula" erzählte.
Was besonders Verena freute: die Prämierung lief für die von ihr ausgesuchte Sammlung von Schafen ganz gut - stolz sind wir so richtig auf unseren Max, der Gesamtsiegerbock Reserve wurde und vom Preisrichter J. Rebitzer bei der Vorstellung liebevoll "der kloa Verrecker" genannt wurde.
Weil es letztes Jahr so schön war, kommen auch dieses Jahr die fünften Klassen der Realschule an ihrem jeweiligen Wandertag die Schafe besuchen. Zuerst beantwortet Verena sehr viele Fragen, die je nach Klasse sehr verschieden ausfallen (Jungs interessieren sich eher für die Weidetechnik), dann dürfen die Schüler in Kleingruppen mit Verena in die Koppel. Für die anhänglichsten Schafe ein Traum - so viele Rübenschnitzel, und Streicheleinheiten!!!
Damit die Schüler sehen, daß Schafzucht aber nicht nur aus Schafkuscheln besteht, und damit allen wieder warm wird (das Wetter war doch recht garstig), hat Verena zwei Netze mitgebracht. Sie erklärt in der Theorie, wie solche Elektronetze aufgebaut werden, und nachdem einige Schüler solch ein Netz ein bißchen herumgetragen haben ("ganz schön schwer!!!"), bilden sich zwei Gruppen, die gegeneinander ein schönes Netz auf- und wieder abbauen. Damit das Netz nicht "lommelig" (durchhängend) wird, werden die Lehrer verpflichtet, den jeweils ersten Zaunpfahl zu halten.
Als die Netze wieder ordentlich aufgerollt auf dem Boden liegen, ist allen so warm geworden, daß einem Eisdielenbesuch nichts mehr im Wege steht.
Fotos unter "Impressionen - Grünes Klassenzimmer"
Das Gras wächst und wächst, es ist warm und warum zum Kuckuck stehen die Schafe noch im Stall? Man merkt es ihnen an, auch sie sind unruhig - besonders, seit wir mit frischem Grün anfüttern, damit es auf der Weide keinen Durchfall gibt. In drei Fuhren bringen wir alle raus, die Mamas noch mit ihren Lämmern - die Bocklämmer gehen allerdings schon mit ihren Vätern, die stiften mit ihren drei Monaten schon zuviel Unruhe unter den Mädels.
Draußen ist es eine wahre Freude zu sehen, wie alles hüpft und springt - die Lämmer vierbeinig wie die Flummis!
Sebastian hat Ende Januar/Anfang Februar am Taubertäler Bodenscherkurs teilgenommen und will die erlernte Kunst nun weiter vervollkommnen. Deswegen müssen unsere Schafe "dran glauben". Voller Elan macht er sich an die Arbeit, und nach drei Tagen (wir haben es ruhig angehen lassen) sind alle unsere Schäflein nackig. Gut, daß wir noch im Stall sind und sie durch die Tiefstreu von unten schön warm sind! Sebastian hat seine Sache sehr gut gemacht, fast kein verletztes Schaf - das freut uns und die Schafe!
Eine Gruppe des katholischen Kindergartens Mellrichstadt besucht unseren Stall. Am Anfang werden zusammen mit Verena die verschiedenen Schafgruppen besucht, bestaunt und ausführlichst gestreichelt. Einige ganz Mutige trauen sich auch zu den Kilberlämmern in die Stallbucht und Verena zeigt ihnen, wie man die Hand mit den Rübenschnitzeln hält, auf die die Schafmädels ganz wild sind.
Dazwischen stellen die Kinder seeeeehr viele Fragen und bringen auch schon viel Wissen mit.
Dann wartet Arbeit auf alle Kinder: damit die Schafe etwas zum "Abendessen" haben, helfen die meisten Kinder mit, einen riesigen Berg aus Heu vorzubereiten. Währenddessen geht Verena mit ein paar starken Kindern zur Getreidemühle, um Hafer und Gerste für die Schafe zu quetschen. Gemeinsam wird die volle Wanne an ihren Platz zurücktransportiert.
Nach so viel Arbeit stärken sich die Kinder erst mal mit Brotzeit, selbstgebackenen Plätzchen und Tee. Verena zeigt dabei noch, wozu ein Schäferhaken gut ist - Marlene stellt sich dafür als Versuchsschaf zur Verfügung. Nachdem Verena Marlene eingefangen hat, bekommt sie auch gleich noch die Klauen geschnitten und geht dann auf gut gepflegten Füßen mit ihren Freunden und den beiden Erzieherinnen nach einer aufregenden Stunde zurück in den Kindergarten.
Am 16. Oktober wurden alle unsere Schafe der vor der Einstallung üblichen Entwurmung und dem Klauenpflegeschnitt unterzogen. Generell finden die Tiere solche Prozeduren nicht lustig, aber da Sebastian mit seinen beiden Gelbbacken Tango und Nevis zum Mithelfen da war, ging das Ganze wenigstens ziemlich schnell vonstatten. Lustig war es für die Schafe trotzdem nicht, machten sie doch das erste Mal in ihrem Leben Bekanntschaft mit Hütehunden, die nun überhaupt nicht mit sich spaßen oder sich austricksen ließen.
Am 17. Oktober kam dann der Hänger, und unsere fahrbegeisterten Schafe stürmten mit einer Begeisterung hinein, die man nicht glaubt, wenn man es nicht gesehen hat. Natürlich gibt es aber auch bei uns die üblichen 3-4 mißtrauischen Tiere, die bis zum Schluß warten und die man dann buchstäblich in den Hänger hineinkomplimentieren muss.
Im Stall war dann nach jeder Fuhre ein bißchen Aufregung, bis jedes Schaf in der richtigen Bucht war, aber nun sind sie alle wohlsortiert und warten aufs nächste Frühjahr - und wir auf die Lämmer, die im Januar/Februar das Licht der Welt erblicken werden.
Nach der Anmeldung (unser erster öffentlicher Termin mit der in Deutschland weitgehend unbekannten Rasse der Southdown) war erstmal eine gewisse Unruhe in der Magengegend, würde doch der Zuchtleiter der Bayerischen Herdbuchgesellschaft, Dr. Christian Mendel, die Prämierung vornehmen.
Nach langen Überlegungen entschied sich Verena für drei Mädels und ein Lamm - die Damen boten optisch ein sehr harmonisches Bild und das Lamm sollte zeigen, wie ziemlich bewollte Southdowns aussehen.
Vor dem großen Tag stand aber das Üben mit dem Kopfhalfter an, was die Damen aber als für unter ihrer Würde erachteten. Die Unruhe wurde stärker.
Mit einer "Was haben wir da bloß getan"- Stimmung fuhren wir los - und wurden sehr, sehr positiv überrascht. Das Gelände war wunderschön, für die Schafe war alles vorbereitet, jeder half jedem und die ganze Zickerei half unseren Mädels gar nichts, denn die drei Preisrichter kamen in jeden Pferch und bewerteten jedes Schaf. Unsere mitgebrachten Mädels schnitten sogar ziemlich gut ab und mussten in der Kategorie "Fleischschafe" (zu denen die Southdowns ja gehören) nur die Blauköpfigen Fleischschafe des Stammzuchtbetriebs Rux an sich vorbeilassen.
Uns haben diese zwei Tage sehr viel Spaß gemacht, wir haben viel Neues gehört und gelernt, und die Mädels haben Freunde fürs Leben gefunden.
Sehen Sie auch die Fotos unter Impressionen.
Das Wetter ist uns an allen drei Tagen wohlgesonnen - das ist gut für Schafe, Kinder und begleitende Lehrer. Nach der Begrüßung werden Grundinformationen zu Schafen, Schafhaltung, Schafrassen und Schafzucht gegeben, dann haben die Schüler Gelegenheit, Fragen zu stellen.
Und sie haben sehr viele Fragen, vor allen Dingen sehr interessante und durchdachte Fragen - man merkt, daß die Schafe, die direkt am Elektrozaun stehen, die Kinder faszinieren.
Danach dürfen die Schüler in kleinen Gruppen mit Verena auf die Weide und sind sofort begeistert von der Zutraulichkeit der Schafe (wobei der Futterbeutel mit trockenem Brot durchaus etwas nachhilft). Allerdings muss man der Ehrlichkeit halber auch sagen, daß manche Schafe derart anhänglich werden, daß sich die jeweilige Gruppe nur schnell über den Zaun retten kann. Unsere Schafe sind eben sehr beharrlich, wenn ihnen der Sinn nach Streicheln (Brot) steht.
Jede Klasse löst gemeinsam noch ein Arbeitsblatt, auf dem jeweils ein Southdownschaf und ein Coburger Fuchsschaf gezeichnet werden sollen - manche dieser Kunstwerke gleichen nicht ganz den realen Schafen, aber man kann die Unterschiede der Schafrassen doch sehr gut erkennen.
Am Schluß geht es noch um Wolle und Wollverarbeitung, dann wandert jede Klasse zum Eisessen (sehen Sie auch die Fotos unter Impressionen).
Weitere Informationen finden Sie auch unter Grünes Klassenzimmer, zu finden unter der Rubrik Unser Hof.
Tatsächlich ist es ja kein Austrieb, da wir die Schafe mit unserem Hänger in vier Fuhren nach draußen auf die verschiedenen Weiden bringen; also eher eine Weideausfahrt.
Die Mutterschafe kennen das alles schon gut und stehen dem Hänger sehr gelassen gegenüber; unser Altbock Charles besteigt in der nächsten Fuhre den Hänger, als ob er täglich irgendwohin fahren würde.
Die Kilberlämmer finden die ganze Sache etwas suspekt, und etwas aufgeregter wird die Sache dann bei den Lämmern, deren erste Fahrt das ist und die nicht so recht wissen, ob der Hänger ihnen wohlgesonnen ist.
Aber als alle bis zum Bauch im frischen Grün stehen, sind alle Zweifel technischem Gerät gegenüber ausgeräumt und wir kommen in den Genuß von Mutterschafen und Lämmern, die vor Freude wie verrückt durchs Gras hüpfen. Die Böcke dagegen lassen die Sache ruhiger angehen - als die Bäuche voll sind, legen sie sich mitten im Grün ab und lassen sich die Sonne auf die Bäuche scheinen.
Alle Schafe bis auf die Lämmer von 2013 werden geschoren - dank unserem Scherer, der die Ruhe in Person ist, der Tatsache, daß wir diesmal noch im Stall scheren und unserer völlig unaufgeregten Schafe ein Ereignis, das in knappen zwei Stunden erledigt ist. Unglaublich!!
Als Gast bei der Schur haben wir Frau Gymbel von der Handspinngilde, die extra wegen einiger Southdownvliese sehr früh aufgestanden ist (sie kommt aus Leipzig). Sie erzählt uns viel über Wollverarbeitung, welche Materialien sie gerne zum Wollefärben benutzt und bringt als Gastgeschenk ein Paar selbstgesponnener und selbstgestrickter Socken aus Shropshire-Wolle mit (seeehr kuschelig!!).